Neu und angesagt ✌️
Zwischen den Jahren bekomm ich von Facebook diese motivierende Nachricht. Mein Ego freut sich über die Anerkennung. Mein wahrer Kern freut sich über die Art, wie Unternehmen mittlerweile interagieren. Ich nehm mir vor, es zu posten. Aber jetzt hab ich Betriebsferien, die ich mir zuletzt nicht mehr gegönnt habe. Ich bin ein Start-Up, hab alles auf eine Karte gesetzt, Ausbruch aus meiner letzten Komfortzone, meinem Beruf als Fluglotsin, und meinem letzten Rest sogenannter Sicherheit. Da muss ich doch anfangen zu akquirieren, loszulegen, Geld zu verdienen. Im Sommer bin ich sehr bei mir, nehme mir Auszeiten und vertraue, das fühlt sich unheimlich gut an. Im Herbst sammle ich Erfahrungen, schöne wie nicht so schöne. Anfang des Winters hat der Sog mich eingeholt. Ich fange an zu rennen.
Doch da höre ich aus meinem Innern ein einziges Wort:
“Stopp.“
Ohne meine Leichtigkeit fühlt es sich nicht mehr stimmig an. Ich handel entweder aus Angst oder aus Liebe, erstere hat mich im Dezember offensichtlich eingeholt. Ich bin dankbar, es so früh wahrzunehmen, denn das ist nicht mehr mein Weg. 2022 - Geburtsjahr meiner beruflichen Selbstständigkeit und vieler persönlicher Einschnitte - nicht trotz sondern wegen all dieser Erfahrungen habe ich statt Angst Liebe als meinen Motor gewählt.Das ist wohl auch Facebook aufgefallen und quittiert es mir mit dem Prädikat „neu und angesagt“ (hab ich erwähnt, dass ich das sehr motivierend finde?).
Nun - zwischen den Jahren - herrschen andere Gesetze, Meta und Co. sind Lichtjahre entfernt. Es ist diese besondere Zeit zwischen Weihnachten und Anfang Januar. Ein Übergang. Die Rauhnächte. Alle Ablenkungen, die ich für mich geplant hatte, abgesagt. Zufall? Ja, im Wortsinne. Es fällt mir zur rechten Zeit zu, was ich für meine Entwicklung brauche. Und das ist Achtsamkeit. Ein im Moment-Sein, und Hinschauen eben auch zu meinen Schatten. Was hat mich denn da in den letzten Wochen wieder eingeholt? Ganz klar: Meine Leistungsorientierung, mein ständiges Tun, immer weiter, verspannter Nacken, vielen Phasen, in denen ich mich überlastet fühle.
Ich kenne das so gut. Kann es sehen. Und ich kann es mir endlich eingestehen. Halleluja!
Alte Glaubenssätze, dass ich mich nur anstrengen müsse, um dazuzugehören, noch mehr zu leisten, um geliebt zu werden. Das Dilemma des Menschseins in mir vereint: Autonomie versus Zugehörigkeit. Ich kann fühlen, wie anstrengend diese Anpassungen und Abgrenzungen all die Jahrzehnte waren. Und heut spüre ich, dass es nicht nur Hell und Dunkel gibt, sondern dass es um die Balance zwischen eben diesen beiden Polen geht, und dass ich mich in diesem Spannungsfeld ganz frei bewegen kann. In meiner Kraft und mit all meinem Sein. Ich habe sehr viel Mitgefühl dieser Tage mit diesen alten Anteilen in mir. Und noch mehr Liebe. Da bin ich mit Facebook einer Meinung, wenngleich ich an dem „neu“ weiter arbeite. Auch in meinem eigenen Unternehmen haben im Winter die alten Strukturen noch einmal gewirkt. Wirklich neu bin ich also, wenn ich mein Altes dauerhaft sterben lasse. Wenn ich darauf vertrau, dass wenn ich meinem Herzen und meiner Intuition folge, Menschen von meiner Energie angezogen werden, und damit mein Lebensunterhalt ganz organisch gegeben sein wird. Menschen, die sehen und fühlen können, was ich da tue. Es gibt sie übrigens schon, und ich werde in den nächsten Wochen mehr davon berichten.
Im letzten Post habe ich mein persönliches Neujahrsbild gezeigt. Dunkelheit und Licht. Heute nach zwölf dunklen und hellen Tagen, kann ich dir berichten, dass ich meine Dunkelheit als einen Teil von mir akzeptiere. Mein alter Kampf gegen mich selbst darf einer Sanftheit weichen, einer Weiblichkeit , die mir und allen um mich herum gut tut. Und weißt du was? Indem ich akzeptiere, was war, spüre ich tiefen Frieden in mir. Eine Art Leere, die ich nutzen möchte für Neues. Mich immer wieder leer zu machen von alten Strukturen, Neues empfangen. Für ein erfülltes (Berufs-)Leben und für Bilder, die DICH als Menschen stärken, weil sie dich widerspiegeln. Dein Sein. Deinen Wandel. Dein Licht. Und ein Wandel in mir ist die Voraussetzung für einen Wandel in der Welt.
An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an dich, liebe Maren Heidemann für deinen inspirierenden Podcast „People for now“ und an dich, liebe Uta Gottschlich für deine wertschätzende Begleitung.
In diesem Sinne freue ich mich auf mein „Neu und angesagt“-Sein. Der Samen ist gelegt, nun vertraue ich in diesem Jahr auf mein sanftes Wachstum. Ein Wachstum aus einer tiefen Verbindung zu mir selbst und damit zu allem um mich herum. Aus dieser Verbindung heraus gebe ich meins für die Gemeinschaft.
Und wenn ich das kann, kannst du das auch.
In Liebe und Verbundenheit
Steffi 💛